Freitag, 5. Juli 2013

Gedanken um Tim


Am Mittwoch stellte ich meinen Romananfang »Tim« in der Mainzer Autorengruppe vor. Ursprünglich hatte ich vor, den Romanhelden weder zeitlich noch räumlich einzuführen, alles sollte in der Schwebe bleiben. Ich hielt das für eine gute Idee, es handelt sich schließlich um einen experimentellen Roman.

Die Autorengruppe legte mir jedoch nahe, Tim wenigstens lokal zu fixieren, dem Leser fehle sonst jegliche Orientierung, ich solle auch versuchen ihn zu binden..

Muss experimentelle Literatur so angelegt sein, dass der Leser am Ball bleibt? Ich höre wieder Frederiks Worte, der zu meinem Schreibstil meinte, ich biedere mich bislang noch zu sehr beim Leser an, ich solle noch experimenteller werden.

Eine Entscheidung habe ich bisher nicht gefällt, vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass ich zwei Versionen schreibe und später auswähle. Allerdings ist tatsächlich zu befürchten, dass der Text ohne Orientierung eine Zumutung wird, da sich der Leser ansonsten lediglich an den verrückten Gedankengängen des Protagonisten orientieren kann.

Ich habe eine Idee, ich könnte ihn platzieren und den Ort später in Frage stellen, möglicherweise durch surrealistische Elemente.

2 Kommentare:

  1. Nimm einfach die Entscheidung, die du auch sonst nimmmst für dein Leben. Um etwa von A nach B zu kommen. Ich glaube,du musst nicht multiuniversal schreiben, um von einer bestimmten Lesergruppe
    gelesen und gemocht zu werden. Autorengruppen sind schön und gut,wenn man von A nach B kommen will, aber man wird zu sehr in Zwänge gepackt, was sich meines Erachtens dann in der Tim-Geschichte niederschlägt. Ein freigeistiger Roman ohne Beeinflussung von außen, das schafft keiner so Recht. Herr Gott, nach wem soll ich mich richten? Machs wie immer mein Sohn, lass es fliessen..Lass es raus..Wenn TIM nicht verankert oder lokal fixiert ist, kannst du das schon in seiner Perönlichkeit festzurren. Und es wird vom dem Leser auch erkannt.Das snd nämlich die üblichen Gedankengänge von A nach B..Willst du allerdings überraschen, sodass ich also Leser nie so richtig bis zum Ende dahinterkomme, wer Tim ist, machste ne Trilogie draus. PS: Ich hab´ mich gerne bei dir verlesen, bin trozdem garnicht hier gewesen und bleibe anonym.

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  2. Vielen Dank an den anonymen Schreiber oder die anonyme Schreiberin. Es ist richtig, dass ich nichts schreiben muss, um den Lesern zu gefallen, das tue ich auch nicht. Das ist nicht mein Ziel. Trotzdem mache ich mir über Kritik Gedanken und manchmal finde ich nicht direkt zu einer Lösung, wie in diesem Fall. Da frage ich mich, handelt es sich hier um berechtigte Kritik und ich halte nur an einer Idee fest, die ich genial fand, obwohl sie es nicht ist oder soll es nur die Lesergruppe vergrößern. Ich habe noch keine endgültige Antwort darauf gefunden, aber mir gefällt die Idee auch ganz gut, den Lesern Orientierung zu geben, um sie ihnen dann wieder zu nehmen, das gäbe jetzt schon drei Versionen. ;-)Das Projekt bleibt auf jeden Fall spannend. :-)

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