Donnerstag, 29. März 2012

Das Schreiben und andere Traumprojekte

Mitte 40 musste ich werden, um meine Lebensträume, die bereits seit Kindheit und Jugend in mir schlummerten, zu verwirklichen. Seit meinem 9. Lebensjahr schreibe ich, mal mehr mal weniger. Mit 18 kam mir leider mein Koffer mit meinen "Lebenswerken" abhanden, unter anderem auch das Buch, welches mein Vater angelegt hatte, als ich im Kindergarten war, über die Geschichten, die ich damals schon erzählte. Das war sehr traurig, auch wenn vermutlich wenig reife Texte darunter waren, so hat es mir doch ein kleines Stück Seele aus dem Leib gerissen.

In jungen Jahren schrieb ich dann weiter, doch ich überarbeitete nichts vollständig und brachte nur wenig zum Abschluss. Allerdings hatte ich zu jener Zeit auch dem Perfektionismus den Kampf angesagt, sodass es nicht weiter verwunderlich war.  Ich empfand perfektionistische Menschen immer als sehr unangenehme Zeitgenossen und bekämpfte deswegen aufkeimende Impulse dieser Art in mir mit Erfolg. Nun muss ich ihn mir  wieder etwas zurückerobern, um die Sätze zu drehen, zu wenden, bessere Worte zu finden, meinen Text zu betrachten und auszubessern, um nicht zu sagen zu perfektionieren.

Aber jetzt stehe ich mitten in meinen Lebensprojekten, arbeite an einem Band mit Kurzgeschichten und Erzählungen, an einem Roman und einem Theaterstück. Geplant ist außerdem eine Reihe Fachbücher, zunächst über die von mir entwickelte Methode der Psychosebegleitung. Ein weiteres Traumprojekt ist also mein eigentlicher Beruf, dem ich mit der gleichen Leidenschaft nachgehe, wie dem Schreiben. Auch er erfordert ein hohes Maß an Kreativität und, wie sollte es anders sein, habe ich natürlich ein eigenes Konzept und eigene Methoden entwickelt aus meiner bisherigen Berufserfahrung, meiner Beobachtungsgabe, Analysefähigkeit und meinem Fachwissen.

Die Lebensmitte ist wohl eine gute Zeit für so etwas. Man schaut zurück und denkt, war das alles? Nach pubertären und nach pubertären Problemen und Ausschweifungen wurde das Leben doch sehr gradlinig und ... langweilig ...

Wirklich auf die Sprünge geholfen hat mir jedoch, denke ich, eine lange Krankheit, durch die ich erfahren durfte, wie schnell Lebensqualität abhanden kommen und das Leben vorbei sein kann. Vermutlich auch daher der innere Drang, nun alles schnell auf einmal umsetzen zu wollen.  Natürlich sind die Tage viel zu kurz…und das Projekt zur Rentenabsicherung fehlt noch…aber es ist nur halb so chaotisch wie es sich anhört: erste Priorität hat natürlich mein Beruf…die Bücher dürfen langsam wachsen…und morgen nehme ich mir sogar Zeit, ins Theater zu gehen ... natürlich nicht nur zum Vergnügen ;-)

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