Samstag, 27. September 2014

Antikriegspostings

Gerade festgestellt, ich habe nur noch 50 Zugriffe aus Amerika auf meinen Blog, die Zugriffe der NSA fehlen, die offensichtlich durch meine Antikriegspostings angelockt wurden. So schnell macht man sich verdächtig. Natürlich bin ich weiterhin gegen Krieg, ich kann mich nur nicht permanent damit beschäftigen, aber es werden weitere folgen, wenn ich wieder bereit bin, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Freitag, 19. September 2014

Auszug aus Tim

Hier einmal wieder ein kleiner Auszug aus meinem Roman "Tim", der noch nicht weit fortgeschritten ist, da ich den Anfang immer wieder geändert habe, es wird sicher, wie ich mich kenne, nicht die letzte Änderung sein, trotzdem wollte ich ja ab und an einen kleinen Einblick geben:

Die Masse flößte ihm schon immer Angst ein, dieses Verlieren der Grenzen, das sich nicht über den Intellekt erstreckte, sondern rein biologisch zu sein schien, das Knistern, die Glut, ein Funke reichte aus, um das Feuer zu entfachen, eine Explosion herbeizuführen, eine Meute Wilder aus ihnen zu machen, die sich selbst zerfetzte. Wenn alle zu einem großen Ganzen verschmolzen, fürchtete er sich, bekam das Bedürfnis zu fliehen mit der Gewissheit der Jubel könnte jederzeit in Hass oder Panik umschlagen. Nie wollte er mit der Masse etwas zu tun haben, so saß er hier in diesem beengten Raum und verließ ihn lieber im Geiste.

Er stand auf, ging zum Regal, die Auswahl war nicht groß, Bibel oder Tagebuch, ein Mathematikbuch hatte er noch mitgehen lassen, das versteckte er aber unter der Matratze. Er griff nach der Bibel und schlug sie, wie so oft, an beliebiger Stelle auf.

Aus der Menschen Mitte werden sie weggetrieben: man schreit ihnen nach wie einem Dieb;
an den Hängen der Täler wohnen sie, in den Löchern der Erde und in Steinklüften;
zwischen den Büschen schreien sie, und unter den Disteln sammeln sie sich
gottloses Volk und Leute ohne Namen, die man aus dem Lande weggejagt hatte
Jetzt bin ich ihr Spottlied geworden und muss ihnen zum Gerede dienen.
Hiob 30, S. 542

Er war nicht alleine offenbar. Nicht nur ihm erging es so, doch wo waren die anderen Verdammten, wo waren sie nur hin?

Er starrte auf die Wand

Tosendes Gebrüll, animalisches, Geschrei ohne Worte, fand er sich unter den Verendenden, in ihrer Mitte, manche lupften noch die Schwerter bevor sie zu Boden gingen. Einen netten Jungen sah er, mit ihm hätte er gerne seine Nudeln geteilt, doch sie überlebten nicht bis morgen, die Geier warteten bereits.

Auszug aus Tim, Anja Wurm

Mittwoch, 10. September 2014

Rechtes Gedankengut und Bildung

Bildung für alle, ein hohes Ziel, erstrebenswert. Bildung fördert Kritikfähigkeit, eigene Meinung für jeden, ein großes Ziel.  Doch was läuft verkehrt, wenn Bildung zu totalitärem Gedankengut, Fanatismus, Krieg und rechtem Wahlergebnis in Europa führt? Woran krankt Europa, woran scheitert die Bildung?

Warschau

Warschau ist wirklich eine Reise wert. Ich habe mir die Stadt spannend und interessant vorgestellt, meine Erwartungen wurden allerdings weit übertroffen. Eine wunderschöne Altstadt, prachtvolle Schlösser, Parks, Kirchen, eindrucksvolle Hochhäuser, gutes preiswertes Essen, viele tolle Einkaufsmöglichkeiten, eine Großstadt wie aus dem Bilderbuch.

So viele Hochzeiten in solch kurzer Zeit wie in Warschau habe ich noch nie gesehen, Warschau hat 500 katholische Kirchen und diese scheinen auch alle genutzt zu werden, das wäre hier hier kaum vorstellbar.

Unser Stadtführer am Samstag war gewöhnungsbedürftig, unsere Neugier, Film- und Fotographieleidenschaft kommentierte er mit "ich habe vier Gruppen zu betreuen" -  wir waren zu viert unterwegs.
Auch das war spannend, wir waren das erste Mal zusammen im Urlaub, es verlief jedoch harmonischer als erwartet.

























Donnerstag, 4. September 2014

Bildung der kriegerischen Masse

Wie  kommt es aber zur "Bildung" der kriegerischen Masse? ...
Es ist ein ganz erstaunliches Unternehmen. Man beschließt, dass man mit physischer Vernichtung bedroht ist, und verkündet diese Bedrohung öffentlich vor aller Welt. "Ich kann getötet werden", erklärt man, und leise denkt man dazu: "Weil ich den oder jenen töten will." Der Ton müßte in Wahrheit auf dem Nachsatz liegen: "Ich will den oder jenen töten, darum kann ich selber getötet werden." Aber für den Beginn des Krieges, für seinen "Ausbruch", für die Entstehung der kriegerischen Gesinnung unter den eigenen Leuten ist es die erste Fassung allein, die man sich zugibt. Ob man in Wirklichkeit selber der Angreifer ist oder nicht, immer wird man die Fiktion zu schaffen suchen, daß man bedroht wird.
Elias Canetti, Masse und Macht, Die Dopplemasse: Der Krieg, S.82

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